Originalklang des Gesangs

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Es sind vor allem Countertenöre, die die Erneuerung des Gesangs durch die historische Aufführungspraxis vorantreiben. Zu diesen tonangebenden Neuerern, die tief in den Originalklang hineinlauschen und nicht zuletzt das Vibrato als Mittel dosiert einsetzen, zählt auch Valer Sabadus...

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Es sind vor allem Countertenöre, die die Erneuerung des Gesangs durch die historische Aufführungspraxis vorantreiben. Zu diesen tonangebenden Neuerern, die tief in den Originalklang hineinlauschen und nicht zuletzt das Vibrato als Mittel dosiert einsetzen, zählt auch Valer Sabadus, der für seine letztjährige CD mit Werken von C.W. Gluck gerade mit dem Echo Klassik 2015 ausgezeichnet wurde. Mühelos changiert seine Stimme zwischen schlankem, klarem Timbre und hochdramatischem Furor – eine klangliche, vokalstilistische Flexibilität, mit der der 29-jährige deutsche Countertenor schon als Student in München auf sich aufmerksam machte.

Auf seiner neuen CD widmet sich Valer Sabadus nun dem Schaffen von Antonio Caldara, ein Zeitgenosse Bachs, Händels und Vivaldis. Vertreten sind insgesamt elf Weltersteinspielungen, darunter sechs Arien, die die raffinierte Instrumentation und den vielfältigen Vokalstil des seinerzeit gefeierten Komponisten und Cellisten aus Italien mustergültig veranschaulichen. So wird in der dreiaktigen Festmusik „Lodi d’Augustino“ von 1731 die Sternkunden-Muse Urania besungen – einmal begleitet von der Violine, dann wieder von einem kunstvollen Lautensolo. Um biblische Themen kreisen das Oratorium „David umiliato“ sowie „Ahi! come quella un tempo città“ – ein Klagelied über das zerstörte Jerusalem.

Die ausgewählten Arien und Rezitative machen einerseits hörbar, wie sehr Antonio Caldara vom venezianischen Spätbarock geprägt ist. Andererseits hat er ab 1716 als Erster Vizekapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle höchst originell die venezianische Italianità mit deutsch-österreichischen Elementen vereint. Diese schillernden, interkulturellen Brückenschläge vollzieht Valer Sabadus stilsicher, zumal er die Gestaltung der darzustellenden Affekte zielgenau abwägt. Mit „nuovo aspetto“ steht Valer Sabadus zudem ein Originalklang-Ensemble zur Seite, das sich aus hochkarätigen Solisten zusammensetzt. 2011 von Michael Dücker in Köln gegründet, besticht das Spiel der Musiker mit zupackender Verve und luzider Klangsinnlichkeit.

Nach Art von Sinfonia-Sätzen gliedern zwei reine Instrumentalstücke die Arienfolge auf dieser CD, darunter ein Kammerkonzert für Solocello. Sonst aber erwächst aus der Verbindung zwischen dem besonderen Instrumentalstil der Musiker und dem einnehmenden Timbre der Stimme von Valer Sabadus ein homogener, in sich geschlossener Klangkörper – eine Doppelkraft der Interpretation, die die originäre Geistes- und Seelenwelt dieser Musik verlebendigt.

Konzerte mit CD-Programm:

09.12.15    Neuss, Zeughaus
25.01.16    Hamburg
06.03.16    München, Prinzregententheater
13.05.16    Brüssel (B), Bozar

Produkt-Nr.: 88875129732        
Im Handel ab: 09.10.2015          
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